Aberystwyth/ Wales - Am 25. September 2011 gelangen britischen Forschern mit dem "Atmospheric Imaging Assembly"-Teleskop an Bord des Weltraum-Sonnenobservatoriums Solar Dynamic Observatory (SDO) der NASA Aufnahmen des bislang größten je dokumentierten Sonnentornados.
Erst im vergangenen Februar hatten SOHO-Forscher Aufnahmen ähnliche,
wenn auch kleinere, Plasmawirbel auf der Sonne veröffentlicht. "Die nun
auf dem National Astronomy Meeting 2012 in Manchester erstmals gezeigten
Aufnahmen zeigen aber den bislang wohl größten Sonnentornado dieser
Art", kommentiert Dr. Xing Li von der Aberystwyth University die Bilder.
Die Wissenschaftler vermuten, dass derartig gewaltige Plasma-Tornados,
wie sie 1998 erstmals auf der Sonnenoberfläche entdeckt wurden, eine
nicht mindere Rolle bei der Entstehung globaler Sonnenstürme und deren
Eruptionen haben.
Während irdische Tornados von Winden angetrieben werden, sind es auf der Sonne gegeneinander wirkende magnetische Kräfte, die die Wirbel entlang magnetischer Feldlinien vorantreiben.
"Fast wirkt es so, also könnte sich das Sonnenplasma nicht entscheiden", kommentiert das SDO-Team die Aufnahmen vom Februar 2012. "Dunkleres und damit kühleres Plasma gleitet und bewegt sich 30 Stunden lang in wirbelnden Strömen über der Sonnenoberfläche hin und zurück und wird vor dem hellen Hintergrund einer aktiven Sonnenregion im ultravioletten Lichtspektrum sichtbar."
Das gewaltige über drei Stunden andauernde Wirbelsystem vom 25. September 2011 brachte es auf Windgeschwindigkeiten von bis zu 300.000 Kilometern pro Stunde und übertrifft damit selbst gewaltige Tornados auf der Erde, die lediglich 150 bis 200 Stundenkilometer erreichen deutlich. Insgesamt ragt der Sonnenwirbel bis auf 200.000 Kilometer über die Sonnenoberfläche hinaus. Im Vergleich dazu beträgt der Durchmesser unserer Erde gerade einmal 12.700 Kilometer.
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