Datenschützer warnen: Auch in Textilien stecken inzwischen Schnüffel-Chips. Mit der RFID-Technologie können Unternehmen das Verhalten von Konsumenten ausspähen.
Kiel. Sie stecken überall: Im Autoschlüssel, auf Eintrittskarten, im Personalausweis und dem Skipass , in Studentenausweisen oder in den Monatstickets für Bus und Bahn - neuerdings auch auf Joghurt-Bechern und in Klamotten. Die winzig kleinen RFID-Chips - kaum größer als ein Reiskorn - haben fast unbemerkt die Welt erobert und begleiten uns, ohne dass wir es ahnen, auf Schritt und Tritt. Nur selten wird über sie berichtet - etwa wenn die Bibliotheken in Schleswig-Holstein auf die neue Technik umgerüstet wurden.
RFID steht für Radiofrequenzidentifikation- das bedeute soviel wie Funkerkennung. Die Technik erlaubt es, Daten von einem Chip zu lesen ohne ihn zu berühren oder Sichtkontakt mit ihm zu haben. Das System besteht aus zwei Teilen, dem Sender der Daten, Transponder genannt, und einem Lesegerät. Der Transponder wird auf der Ware angebracht und übermittelt auf Anfrage Daten über Funk an das Lesegerät. RFID-Chips benötigen keine Batterie. Den Strom liefern die Lesegeräte drahtlos als elektromagnetischen Impuls oder hochfrequente Radiowelle. Die Antenne, über die der Chip auch den Strom bezieht, ist so klein, dass sie problemlos in ein Etikett eingenäht sein kann. Chip und Antenne sind robust genug, um Waschgänge zu überstehen und über Jahre ihre Seriennummer zu "behalten".
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